Neue Punktevergabe beim 4-Fingercup
Der 4-Fingercup ist ein Mannschaftsturnier. Die Besetzung der Flights wird so ausgelost, dass sich in jedem Flight ein Teilnehmer einer Mannschaft befindet. Gespielt wird nach Stableford, wobei der Spieler mit dem besten Nettoergebnis eines Flights sechs Punkte für seine Mannschaft erhält, der zweitbeste Spieler vier Punkte, der drittbeste zwei und der schlechteste null Punkte – und dies jeweils für alle drei Wege. Maximal kann also ein Spieler 18 Punkte für seine Mannschaft holen.
In diesem Jahr kam erstmalig eine Neuerung hinzu. Und zwar gab es für das Bruttoergebnis zusätzliche Punkte nach dem obigen Schema, so dass letztlich maximal 24 Punkte von einem Spieler zu erzielen waren.
Welche Intentionen zu dieser Neuerung führten, ist mir nicht ganz klar. Vermutlich hatte man befürchtet, dass die Spieler mit hohem HCP bei einer reinen Nettowertung im Vorteil seien und damit die Senioren- und die Jungseniorenmannschaft benachteiligt werden. Offensichtlich wollten die Spielleiter mit der Einführung des Bruttoelements für einen gewissen Ausgleich sorgen. Ich denke, dass diese Befürchtung völlig unbegründet war, weil mit der HCP-Obergrenze von 24 ohnehin ein Ausschluss von Extremfällen erreicht wurde. Vielmehr ist nunmehr genau das Gegenteil eingetreten. Schaut man sich die Spielergebnisse näher an, zeigt sich, dass gerade die Spieler mit niedrigen HCP überdurchschnittlich hohe Punktzahlen erzielt haben. Dies ist auch logisch; denn das HCP dient ja dazu, unterschiedliche Spielstärken auszugleichen, damit alle Teilnehmer miteinander auf „Augenhöhe“ spielen können. Allein in meinem Flight lagen die drei besten Spieler mit sehr unterschiedlichen HCPs um nur wenige Punkte auseinander. Das zeigt, dass die HCPs bei allen Spielern richtig waren und nur die bessere Tagesleistung den Sieg brachte. Die Bruttopunkte sind ein zusätzliches Plus, um schlechte Spielergebnisse ungerechtfertigt abzufangen bzw. gute überproportional zu belohnen. Das ist ungerecht!
Ich plädiere daher, die Bruttopunktebewertung wieder fallen zu lassen. Sie ist nicht gerechtfertigt und hat in Wirklichkeit den Charakter eines Bonusprogramms für bestimmte Mannschaften.